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Humanismus

Zunächst ein Zitat von Russell:
Wenn man sich auf der Welt umsieht, so muß man feststellen, daß jedes bißchen Fortschritt im humanen Empfinden, jede Verbesserung der Strafgesetze, jede Maßnahme zur Verminderung der Kriege, jeder Schritt zur besseren Behandlung der farbigen Rassen oder jede Milderung der Sklaverei und jeder moralische Fortschritt auf der Erde durchweg von den organisierten Kirchen der Welt bekämpft wurde. Ich sage mit vollster Überzeugung, daß die in ihren Kirchen organisierte christliche Religion der Hauptfeind des moralischen Fortschrittes in der Welt war und ist.
Vielleicht klingt das etwas überzogen. Aber wie war es denn im Mittelalter? Wären wir nicht heute noch im Mittelalter, wenn es keine Aufklärung gegeben hätte? Auch Goethe schreibt:
Glaubt nicht, daß ich fasele, daß ich dichte;
Seht hin und findet mir andre Gestalt!
Es ist die ganze Kirchengeschichte
Mischmasch von Irrtum und von Gewalt.
Goethe, poetische Werke 1, Zahme Xenien IX, S. 923, Weltbild Verlag
Haben wir heute nicht andere Probleme als vor 2000 Jahren? Was sagt die Bibel zu Problemen wie der Zerstörung der Umwelt oder der Überbevölkerung? In der Bibel lesen wir "Machet Euch die Erde untertan" und "Gehet hin und vermehret Euch"? Lösen wir damit Probleme?
Wissen wir etwas über Gott oder über das Jenseits? Spielt das Diesseits, das wir kennen, keine Rolle? Ändert es am Diesseits etwas, wenn wir unser Handeln am Jenseits bzw. an Gott orientieren? Oder noch schlimmer: wenn wir nur glauben, aber gar nicht handeln? Der Vorteil des Glaubens ist, daß wir nicht enttäuscht werden können, weil gar nichts Überprüfbares versprochen wird!!! Aber die Nachteile...

Dr. Reiner Hoffmann schreibt auf seiner Homepage NKM: Die Natur, die Kultur und die Menschen, daß er "an die Bäume, die Bücher und an die Menschen !" glaubt. Das Wort Glaube hat hier natürlich eine andere Bedeutung wie im Christentum. Der Glaube an den Menschen bedeutet für mich, daß der Mensch von Natur aus gut ist und daß der Mensch in dieser Welt etwas bewirken kann. Das Christentum sagt dagegen, daß der Mensch von Natur aus schlecht ist (Erbsünde).

Nach diesen Bemerkungen will ich zu einer Seite überleiten, die mir freundlicherweise Rudolf Kuhr zur Verfügung gestellt hat:

Gibt es eine plausiblere ethische Orientierung als den Humanismus?

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